Das Märchenmuseum streckt seine Fühler in die Stadt aus: Vier kleine bronzene Märchenfiguren erinnern an verschiedenen Stellen an berühmte Märchen der Brüder Grimm und in Zukunft womöglich noch an viele weitere Märchen. Auf dem Bahnhofsvorplatz zum Beispiel empfangen Rotkäppchen und der Wolf in Großmutters Schlafrock Besucherinnen und Besucher der Stadt Bad Oeynhausen. Der gestiefelte Kater wacht über den Platz an der Deutschen Bank in der Nähe des Schweinebrunnens und Rapunzel lässt ihr Haar am Verkehrshaus herunter. Beauftragt worden mit der Gestaltung der Figuren war die Bad Oeynhausener Künstlerin Astrid Mulch.
Der Kulturausschuss hatte vor gut einem Jahr beschlossen, diese Märchenfiguren aufzustellen. Sie sollen eng mit dem Märchenmuseum verknüpft werden und es in der Stadt sichtbarer machen. Ein umfassendes Konzept für weitere Märchenfiguren in der Stadt soll am Mittwoch (13.03.2024) im Kulturausschuss vorgestellt werden.
Die Märchenfiguren sollen das Thema Märchen in vielen anderen Zusammenhängen erlebbar machen. So könnten angelehnt an die Standorte der Figuren zum Beispiel Spaziergänge entstehen, bei denen die Geschichten der Figuren live erzählt werden. Möglich wären zum Beispiel Spaziergänge zu Grimms Märchen, zu Andersens oder zu den Geschichten aus 1001 Nacht.
Denkbar sind auch Wissensführungen, bei denen mithilfe der Figuren die historischen und literarischen Hintergründe zu bestimmten Märchen vor Ort erläutert werden. Dabei könnte zum Beispiel die Frage im Mittelpunkt stehen, wie die Brüder Grimme ihren Märchenschatz gesammelt haben oder wie Hans Christian-Andersen seine Märchen ausgedacht hat. Als Kombination aus den Erzählspaziergängen und den Wissensführungen ließen sich auch Angebote für die Schulen und die OGS entwickeln. Hier wären dann auch betreute Outdoor-Märchen-Rallyes denkbar.
Das Konzept mit den verschiedenen Ideen soll im Kulturausschuss erläutert werden. Sofern der Ausschuss zustimmt sollen in einem nächsten Schritt weitere Figuren aufgestellt werden, um die Arbeit mit dem Thema Märchen im öffentlichen Raum auf eine breitere Basis zu stellen. Im städtischen Haushalt stehen 15.000 Euro für vier weitere Figuren bereit. Darüber hinaus gibt es für vier Figuren interessierte Sponsoren.