Die Werster Heimatfreunde, der Verein AGORA - Gesellschaft für Literatur, Kunst und Kultur - sowie der Förderverein des Freibades Lohe sind die Preisträger des Heimat-Preises 2023 der Stadt Bad Oeynhausen. In einer kleinen Feierstunde im Märchenmuseum dankte Bürgermeister Lars Bökenkröger den drei Vereinen für ihr teilweise schon Jahrzehnte andauerndes Engagement für die Gesellschaft der Stadt Bad Oeynhausen. „Sie leisten einen wichtigen Beitrag für Kultur und Freizeit in unserer Stadt und das möchten wir mit der Vergabe des Heimat-Preises an Sie heute am Internationalen Tag des Ehrenamtes besonders würdigen“, sagte der Bürgermeister in seiner Ansprache. „Wie viele andere Vereine in Bad Oeynhausen bieten Sie Aktivitäten, die ohne ein breites ehrenamtliches Engagement gar nicht möglich wären.“
Die Werster Heimatfreunde hatten sich mit ihrem Projekt „Schule-Heimatstube-Steinkammergrab“ für den Heimat-Preis beworben. Dabei ging es darum, Kindern die Geschichte ihrer Heimatregion näher zu bringen. Dazu hatten die Werster Heimatfreunde im Februar und März zwei dritte Klassen der Grundschule Werste sowie Kinder des Kindergartens „Löwenzahn“ in die Werster Heimatstube eingeladen und ihnen die unterschiedlichen Exponate gezeigt und ihnen kindgerecht die Hintergründe dazu erklärt. Neben dem Steinkammergab ging es dabei zum Beispiel auch um das historische Wappen der ehemaligen Gemeinde Werste, die Geschichte der Mammuts sowie historische Funde von Alltagsgegenständen aus der Region. Der Verein möchte das Projekt in den kommenden Jahren weiterführen.
Der Verein AGORA bekommt den Heimat-Preis für das Projekt Lyrik vom Balkon, bei dem seit 2021 Texte und Gedichte vom Balkon des Märchenmuseums dem Publikum auf dem Inowroclaw-Platz vorgelesen werden. Das Projekt lief in diesem Jahr von Juni bis September jeweils freitags ab 15.30 Uhr. Die Lesungen übernehmen Vereinsmitglieder und weitere Interessierte. Die Zuhörerzahl ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: hörten 2021 rund 15 Passanten die Geschichten vom Balkon, waren es in diesem Jahr bereits 70 Personen. Der Verein AGORA kooperiert bei dem Projekt mit dem Märchenmuseum und der Stadtbücherei.
Der Förderverein des Freibades Lohe hat in diesem Jahr eine neue Wasserspielanlage für Kinder im Freibad installiert und wird dafür mit dem Heimat-Preis ausgezeichnet. Hintergrund des Projekts ist die Sorge, dass immer weniger Kinder schwimmen können. Die neue Wasserspielanlage soll Kleinst- und Kleinkinder ermutigen, die Freude am Umgang mit Wasser zu finden. Der Einstieg in den späteren Schwimmunterricht fällt vielen Kindern dadurch hoffentlich leichter. Finanziert wurde die Anlage durch ein Sponsorenschwimmen. Der Aufbau der Anlage erfolgt durch die Mitglieder des Fördervereins, vorwiegend durch die Gruppe der „Seniorenhelfer“.
Im Rahmen des Heimat-Preises vergibt die Stadt Bad Oeynhausen insgesamt 5.000 Euro an Preisgeld. Davon bekommen die erstplatzierten Werster Heimatfreunde 2.500 Euro, der Verein AGORA auf dem zweiten Platz bekommt 1.500 Euro und 1.000 Euro gehen an den Förderverein des Freibads Lohe auf dem dritten Platz. Insgesamt hatten sich neun Organisationen oder Vereine um den Heimatpreis beworben.
Das Preisgeld kommt vom Land NRW, das das ehrenamtliche Engagement mit dem Heimat-Preis auf breiter Basis fördern möchte. Der Rat der Stadt Bad Oeynhausen hatte 2018 grundsätzlich den Beschluss gefasst, den Preis auch in Bad Oeynhausen zu vergeben. Bei der ersten Vergabe des Preises im Jahr 2019 wurde zum Beispiel der ‚Badoeynhausenshop‘ der Europaschule ausgezeichnet. Zu den weiteren Preisträgern der vergangenen Jahre zählen unter anderem der Förderkreis des Märchenmuseums für die Aktion „Bei Anruf Märchen“ im Corona-Jahr 2020, die AG Natur und Umweltschutz für das Projekt „Grüne Ecken mit Kindern entdecken“ oder der Aufbau der roten Telefonzelle an der Kirche in Rehme. Die Projekte wurden dabei von den Vereinen selbst finanziert, das Preisgeld könnte jeweils eine Fortsetzung ermöglichen.
„Die Preisträger dieses Jahres aber auch die Projekte der vergangenen Jahre zeigen auf besondere Weise, was die Ehrenamtlichen in unserer Stadt möglich machen“, fasst Lars Bökenkröger den Aktuellen Heimat-Preis 2023 und die Preisverleihungen der vergangenen Jahre zusammen. „Das können wir gar nicht genug würdigen, aber bei allem dürfen wir diejenigen Ehrenamtlichen nicht vergessen, die es vorziehen im Hintergrund zu wirken.“ Der heutige Internationale Tag des Ehrenamts sei auch der Tag derjenigen, die heute nicht ausgezeichnet wurden aber dennoch ausgezeichnete Arbeit leisten.