Zum Gedenken an den 85. Jahrestag der Reichspogromnacht hat Bürgermeister Lars Bökenkröger in aller Stille eine Blumengesteck am Grünenklee-Mahnmal in Volmerdingsen aufgestellt. „Wir dürfen nicht vergessen, dass damals auch bei uns in Bad Oeynhausen Menschen verschleppt und zu Opfern wurden“, sagt der Bürgermeister angesichts des Gedenkens. Die Namen von 50 verschleppten Juden aus Bad Oeynhausen sind bekannt, darunter die Familie Grünenklee aus Volmerdingsen, die 1941 von den Nazis verschleppt und später in Riga ermordet wurde.
Der aufkommende Judenhass in der Gesellschaft angesichts der Ereignisse im Nahen Osten sei erschreckend und besorgniserregend. „Deshalb begrüße ich die Kampagne #niewiederistjetzt, die das Land NRW angestoßen hat, um zum Miteinander in der Gesellschaft beizutragen.“ Die Kampagne soll jüdisches Leben im hier und jetzt wieder sichtbarer machen. „Dazu zählt auch das Gedenken an die Menschen, die in der Nazizeit verfolgt und ermordet wurden. Das waren Menschen, die in der Stadtgesellschaft verwurzelt waren“, macht Bökenkröger deutlich. Das Aufstellen einer Schale am Grünenkleedenkmal sei deshalb nicht nur eine bloße Tradition, sondern eine Verpflichtung den Opfern von damals gegenüber. „Gleichzeitig ist es ein Signal dafür, dass wir uns in Bad Oeynhausen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft der Gegenwart einsetzen.“