Die Geschäftsführer der Reha-Kliniken in Bad Oeynhausen haben in einem Gespräch mit Landrat Ali Doğan und Bürgermeister Lars Bökenkröger die Bedeutung des Krankenhauses Bad Oeynhausen für den Gesundheitsstandort unterstrichen. Hintergrund des Gesprächs sind die derzeitigen Gespräche über die Organisation der Kliniklandschaft unter dem Dach der Mühlenkreiskliniken.
„Die Idee zu dem Gespräch war bei einem meiner turnusmäßigen Treffen mit den Klinik-Geschäftsführern im Frühjahr aufgekommen und der Landrat ist dem gerne nachgekommen“, sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger. Für die Reha-Kliniken sei ein Krankenhaus der Grundversorgung am Standort ein wichtiger Faktor. Die Reha-Kliniken wiederum sind ein wichtiger Standortfaktor für die Stadt: Sie schaffen mit ihren 2300 Betten 2100 Arbeitsplätze.
„In der derzeitigen Diskussion um die Entwicklung der Mühlenkreiskliniken in Bad Oeynhausen liegt der Fokus derzeit sicherlich auf einer möglichen Kooperation mit dem Herz- und Diabeteszentrum NRW, was auch wichtig ist,“ sagt Michael Grosskurth, Verwaltungschef der Klinik Bad Oexen, Kreistagsmitglied, Mitglied des Verwaltungsrates der Mühlenkreiskliniken und zudem stellvertretender Landrat des Mühlenkreises. „Häufig wird in der Öffentlichkeit und in der Politik unterschätzt, wie wichtig das Kooperationsgeflecht zwischen den Rehakliniken und dem Akutbehandler beziehungsweise einem Krankenhaus ist. Auf Grund der extrem geringen Verweildauerzeiten in den Krankenhäusern ist bei einer Vielzahl von akut erkrankten Patienteninnen und Patienten die sektorübergreifende Weiterversorgung unterschiedlichster Fachrichtungen durch den Behandlungspfad Krankenhaus/Rehaklinik nicht wegzudenken.“ Die Vertreter der Rehabilitationseinrichtungen sehen sich als wichtigen Partner insbesondere zum Krankenhaus in Bad Oeynhausen hinsichtlich der adäquaten und qualifizierten Nachbehandlung. Darüber hinaus komme es regelmäßig vor, dass Patienteninnen und Patienten aus den Rehakliniken notfallmäßig ins Krankenhaus Bad Oeynhausen eingewiesen werden müssen, da akut Komplikationen aufgetreten seien.
„Nicht allein durch das Herzzentrum NRW, dem Krankenhaus Bad Oeynhausen, die Auguste-Viktoria-Klinik, sondern durch die Vielzahl der Bad Oeynhausener Rehabilitationseinrichtungen, spreche ich bewusst von einem Schwerpunkt- Standort der Gesundheitsmedizin“, sagt Grosskurth weiter. Und das suche vielleicht sogar bundesweit Seinesgleichen. Die Reha-Klinikvertreter setzten sich in einem hohen Maße dafür ein, dass die medizinisch stationäre Krankenhausversorgung in Bad Oeynhausen auch zukünftig bestehen bleibe.
Landrat Ali Doğan machte deutlich, dass bei der Entwicklung der Mühlenkreiskliniken selbstverständlich alle Aspekte des Gesundheitsstandortes Bad Oeynhausen betrachtet würden. „Natürlich haben wir dabei auch die Reha-Kliniken im Blick,“ sagte er im Kreis der Klinikgeschäftsführer. Darüber hinaus erläuterte er den Stand der Gespräche zwischen den Mühlenkreiskliniken und dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf. Und da spiele auch der Gesundheitsstandort Bad Oeynhausen eine besondere Rolle. „Dabei ist die ganz klare Botschaft: Der Standort des Krankenhauses als Grundversorger ist gesetzt. Der Standort wird nicht geschwächt aus dem Prozess hervorgehen.“ Gleichzeitig bot er an, die Kliniken im Bereich Marketing zu unterstützen, um das Image der Rehabilitationsmedizin vor allem auch im Bereich der Landes- und Bundespolitik zu stärken.
Bereits vor zwei Wochen hatte es ein Gespräch zwischen dem Landrat, dem Bürgermeister und dem Freundeskreis Krankenhaus Bad Oeynhausen gegeben. „Wichtig ist, dass wir in dieser elementaren Frage unseres Krankenhauses im Dialog bleiben,“ sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger. Es gelte, alle Beteiligten mitzunehmen und den Entscheidungsprozess transparent und nachvollziehbar für die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.
Die Mühlenkreiskliniken arbeiten bereits seit Längerem an einer Neuordnung der Kliniklandschaft. Vorgesehen war bisher, die Auguste-Viktoria-Klinik und das Krankenhaus Bad Oeynhausen am Standort des Krankenhauses in einem Neubau zusammenzuführen. Für den Altkreis Lübbecke war vorgesehen, die Krankenhausstandorte Lübbecke und Rahden in einem neuen, zentral gelegenen Neubau zusammenzulegen. Angesichts der derzeit angespannten Finanzlage im Gesundheitssektor ist offen, ob diese Pläne umgesetzt werden können.