Gedenken an die Opfer des Bombenangriffs auf die Weserhütte

Viele Bad Oeynhausener starben am 30. März 1945

Mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal auf dem Friedhof Mooskamp in Rehme hat Bürgermeister Lars Bökenkröger am Sonntag der Opfer des Bombenangriffs auf die Weserhütte am 30. März 1945 gedacht. Bei dem Angriff, der im letzten Kriegsjahr auf den Karfreitag fiel, waren etwa 200 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch zahlreiche Zwangsarbeiter, die in der Weserhütte arbeiteten.

Das Traditionsunternehmen an der Mindener Straße war damals wie viele Bereiche der Industrieproduktion zur Herstellung von Kriegsgütern übergegangen. „In Gesprächen mit älteren Bürgerinnen und Bürgern wird mir immer wieder bewusst, wie präsent die Erinnerungen bei Zeitzeugen noch sind. Die Berichte können aber nur ansatzweise vermitteln, welches Leid der Angriff für viele Bad Oeynhausener Familien brachte“, sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger.

Das riesige Firmengelände der Weserhütte zwischen der Werre und der Mindener Straße wurde damals buchstäblich in einem Augenblick zum Trümmerfeld. Mit dem Vorrücken der Alliierten in die Region gerieten dort die unmittelbaren militärischen Ziele auch ins Visier der Bomberflotten. Nach kleineren Luftangriffen seit 1944 war das Bombardement am 30. März 1945 der erste und zugleich letzte schwere Schlag für die Kurstadt. Vier Tage später am 3. April war der Krieg in Bad Oeynhausen zu Ende.

Auch andere Städte in der Region wurden Ende März und Anfang April zum Ziel alliierter Bomber. So war zwei Tage vor dem verheerenden Angriff auf die Weserhütte die Stadt Minden schwer getroffen worden. Große Teile der Mindener Innenstadt lagen danach in Schutt und Asche.

Mit dem Einmarsch der Alliierten in Bad Oeynhausen begann die lange Besatzungszeit. „Auch diese Zeit war für viele Menschen mit Entbehrungen verbunden“, erinnert der Bürgermeister zum Beispiel an die Nutzung des Kurparks und weite Teile der Innenstadt durch die Briten. Während des schwierigen Neuanfangs waren die Wunden des Krieges noch lange sichtbar.

Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949 kehrte nach und nach geordnete Verhältnisse ein. Noch bis 1954 waren britische Streitkräfte im Hauptquartier in der Bad Oeynhausener Innenstadt präsent.

„Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die das Bombardement am Karfreitag 1945 noch erlebt haben. Auch wenn ihre Stimmen nach und nach verstummen, müssen wir die Erinnerung wachhalten“, unterstreicht Lars Bökenkröger den Stellenwert des Gedenkens am Mahnmal auf dem Friedhof Mooskamp. „Die Stimme der Zeitzeugen ist eine ständige Erinnerung daran, wie wichtig unser gemeinsames Eintreten für ein friedliches Miteinander ist.“