Wärmeplanung für Bad Oeynhausen auf dem Weg

Infoveranstaltung am 11. Oktober in der Wandelhalle

Bereits seit Beginn des Jahres arbeitet die Stadtverwaltung von Bad Oeynhausen gemeinsam mit zwei spezialisierten Ingenieurbüros – Gertec und Enerko - an der Erstellung der kommunalen Wärmplanung für Bad Oeynhausen. Jetzt liegt für den Gebäudebestand eine Vielzahl von Daten vor, die im Internet einzusehen sind. Geplant ist darüber hinaus am 11. Oktober eine Informationsveranstaltung zur Wärmeplanung. Darin wird es auch um die Auswirkungen auf die einzelnen Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer gehen.

Wer die Karten auf www.waermeplanung-oeynhausen.de betrachtet, sieht möglicherweise rot. „Das ist aber kein Grund, wütend zu sein“, sagt Andreas Witt, der als Klimaschutzmanager der Stadt Bad Oeynhausen die Wärmeplanung koordiniert. „Die Farben auf dem Stadtplan zeigen nur, wie hoch der Energieverbrauch für die Wärme in bestimmten Baublöcken ist.“ Umso dunkler, desto mehr Wärme wird benötigt. Die Karte sei ein Hilfsmittel, um die künftige Wärmeversorgung planen zu können. Außerdem sei erkennbar, wo welcher Energieträger vorherrschend sei und wo sich Baudenkmäler befinden.

„Für die künftige Planung sind auch die Wärmeliniendichten wichtig, die ebenfalls auf der Internetseite zu sehen sind“, erläutert Witt. Dort, wo an einem Straßenabschnitt ein hoher Wärmebedarf zu erkennen ist, seien Wärmenetze eher wirtschaftlich. Der tatsächliche – künftige – Bau einer Fernwärmeleitung hänge aber auch von anderen Faktoren ab.

Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist eine Einteilung von Gebieten, in denen Wärmenetze oder Wasserstoffnetze möglich sind und von „Gebieten der dezentralen Versorgung“, wie es im Wärmeplanungsgesetz heißt. Bei den letztgenannten Gebieten müssen Hauseigentümerinnen und -eigentümer unabhängig von einem Wärme- oder Wasserstoffnetz die Versorgung selbst sicherstellen.

Wie die Analyse ergeben hat, liegt der gesamte Wärmebedarf in der Stadt Bad Oeynhausen bei 531 Gigawattstunden (GWh) – 531.000.000 Kilowattstunden. Der wesentliche Energieträger ist derzeit das Erdgas, das 68 Prozent des Bedarfs deckt. „Hier sieht man die große Herausforderung, vor der wir stehen“, sagt Witt: „Bis 2045 müssen Erdgas und Heizöl ersetzt werden.“ Die kommunale Wärmeplanung werde allerdings auch Alternativen aufzeigen.

160 von den 531 GWh ließen sich durch eine besser Gebäudedämmung einsparen. Die meisten Gebäude in Bad Oeynhausen stammen aus der Zeit von 1949 bis 1978 und ein erheblicher Teil der Bauten gehört zu den Energieeffizienzklassen D und E. Das ist meist mit einem hohen Energieverbrauch verbunden. An alternativen Erzeugungspotenzialen stehen in Bad Oeynhausen etwa Abwärme, die Wärme aus dem Flusswasser, große Solarthermieanlagen, Biogas und Tiefengeothermie zur Verfügung. Was davon tatsächlich erschlossen werden könne, hängt von weiteren Planungen ab, so Witt.

Diese und weitere Ergebnisse wird die Stadt am 11. Oktober ab 16 Uhr gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Gertec in der Wandelhalle im Kurpark präsentieren und diskutieren. Außerdem berichtet die Neue Energien Bad Oeynhausen GmbH über den Stand des Fernwärmeausbaus. Beispielhaft sollen zudem Heizungsoptionen für eine Eigenversorgung vorgestellt werden.

 

Im nächsten Schritt geht es in Bad Oeynhausen um Zieldefinitionen und die Strategieentwicklung. Zum Ende des Jahres, spätestens im Januar 2025 soll die kommunale Wärmeplanung vorliegen.