Das zentrale Gedenken der Stadt Bad Oeynhausen zum Volkstrauertag wird in diesem Jahr auch von vier Schülerinnen der Realschule Nord mitgestaltet.
Das Motto der Gedenkstunde lautet in diesem Jahr „Zwischen den Stühlen“. Passend dazu haben die Schülerinnen Stühle gestaltet, die das Motto sichtbar machen sollen. Jeder habe einen Platz in der Gesellschaft, niemand sitze zwischen den Stühlen.
Parallel dazu haben sie sich auch mit den letzten Kriegstagen in der Region befasst. Die Neuntklässlerin Mia Brinkmann ist zum Beispiel tief in die Geschichte ihrer Vorfahren eingetaucht. „Der Onkel meiner Oma hat den Bombenangriff auf die Weserhütte im Frühjahr 1945 in einem Kran in der Werkshalle erlebt“, erzählt die 14-Jährige. Ihre Oma habe ihr davon erzählt und ihr auch einige Sachen gezeigt, die sie dazu aufbewahrt habe. Zum Beispiel zwei Bücher und einen Zeitungsartikel über die tragischen Ereignisse damals Am 30. März 1945. „Das meine Vorfahren das alles wirklich erlebt haben, konnte ich mir nie so richtig vorstellen.“ Geschichte würde so greifbar. Über die Berichter ihrer Oma hinaus wird sie für die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag noch ein Interview mit einem Bekannten ihrer Oma führen. „Der ist über 90 und hat den Bombenangriff damals auch erlebt.“
Gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen Nele Hejlek, Jana Stollberg und Leni Windus wirft Mia auch einen Blick auf die Gegenwart: Neben dem Krieg in der Ukraine und der Situation von Unterdrückung und Zwangsarbeit ist dabei selbstverständlich auch der Frieden und die Verständigung untereinander ein Thema. Ihre Ergebnisse werden die Schülerinnen und Schüler im Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in der Auferstehungskirche vorstellen. Die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag am Mahnmal an der Auferstehungskirche beginnt im Anschluss an den Gottesdienst um 11:15 Uhr. Neben Bürgermeister Lars Bökenkröger und den Schülerinnen der Realschule Nord wirken Pfarrer Bernhard Silaschi und das Blechbläserensemble der städtischen Musikschule mit.