Im Rahmen einer zweieinhalbstündigen Radtour hat der städtische Mobilitätsbeauftragte Martin Flohre interessierten Bürgerinnen und Bürgern die aktuellen Planungen für den Radschnellweg vorgestellt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jens Grove aus dem Bereich Infrastrukturmanagement führte er die Teilnehmer der Tour zunächst zum Knotenpunkt Brunnenstraße/Kanalstraße, der beim Rückbau der Ortsdurchfahrt verbunden mit dem Bau des Radschnellweges zu einem Kreisverkehr umgebaut werden soll.
Am Werreknie auf dem Gebiet der Stadt Löhne erläuterten Flohre und Grove die verschiedenen Möglichkeiten, die bereits vorhandene Radinfrastruktur an den späteren Radschnellweg anzubinden. „Der Werreradweg hat ja jetzt schon einen hohen Stellenwert für Pendler und wir überlegen, wie wir dort möglichst einfach eine Verbindung zum RS 3 realisieren können“, erläuterte Jens Grove bei einem Zwischenstopp am Werreknie. Diese Überlegungen würden bereits jetzt in die Pläne zur Umgestaltung der Werre in diesem Bereich mit einfließen.
Im weiteren Verlauf des Werreradweges führte Martin Flohre die Radtour zum Übergang zur Fahrradstraße ‚In der Ahe‘. Dort entstehe mit einer Nahmobilitätsbrücke über die Werre eine weitere wichtige Verknüpfung des städtischen Radnetzes mit dem Radschnellweg. „Gleichzeitig wird hier an dieser Stelle aber auch deutlich, dass wir die Gewerbetreibenden entlang des Radschnellweges bei unseren Plänen mitnehmen müssen“, unterstrich Flohre mit Blick auf die Werkhalle eines größeren Unternehmens. Auch sein Kollege Jens Grove sieht in der Kommunikation mit den Anliegern wie zum Beispiel auch dem Werrepark einen wichtigen Teil der Arbeit bei den Planungen zum RS 3. „Wir wollen hier gemeinsam zu guten und tragfähigen Lösungen für Alle kommen.“ Aus dem Kreis der Teilnehmenden kam an dieser Stelle die Frage auf, wie die Verbindung aus Eidinghausen über die neue Nahmobilitätsbrücke weiter beispielsweise zum Schulzentrum geführt werden soll. „Wir wollen 2024 ein Radverkehrskonzept entwickeln und vorstellen und das ist natürlich einer der Punkte, den wir dabei im Blick haben“, sagte der Mobilitätsbeauftragte Martin Flohre zu dieser Frage.
Ziel der Tour war die Rehmer Insel, wo die Stadt Bad Oeynhausen in Kürze rund eine Million Euro für die Aufwertung des Weserradweges und in mehr Aufenthaltsqualität am Anleger der Weserfähre Amanda und an der Werremündung investieren wird. „Der Auftrag dazu ist heute an ein heimisches Unternehmen vergeben worden“, sagte Jens Grove, der in den vergangenen Monaten die Planungen für diesen Bereich gemeinsam mit Kollegen aus dem Bereich Stadtentwicklung bis hin zur Genehmigung begleitet hat. „Wir haben hier mit der Weser eine Bundeswasserstraße und deshalb ist die Bezirksregierung die Genehmigungsbehörde, wenn es um den Hochwasserschutz geht. „Grundsatz ist bei solchen Eingriffen immer, dass kein Retentionsraum, also keine Überschwemmungsfläche für die Weser verloren gehen darf.“ Das sei ein hoher Anspruch für die Planungen gewesen, den Stadt und Bezirksregierung aber gelöst hätten.
Ein wesentliches Element der Umgestaltung des Weserradweges an dieser Stelle ist die Trennung von Fuß- und Radverkehr. Die bisherige Wegführung, bei der sich Radfahrende und Fußgänger den gut zwei Meter breiten asphaltierten Weg teilen, berge zu viel Konfliktpotenzial. Deshalb gibt es in Zukunft einen drei Meter breiten reinen Radweg und einen davon abgesetzten 2 Meter breiten Gehweg. Bänke sollen gleichzeitig auch zum Verweilen an der Weser einladen.
Ob dieser Bereich später für den Radschnellweg in Betracht kommt, ist zurzeit eher unwahrscheinlich. „Wir planen gemäß unserer Planungsvereinbarung nur bis zum Knotenpunkt Mindener/Dehmer Straße. Von dort an liegt die Planung für den RS 3, der ja auch im Stadtgebiet später eine Landesstraße ist, wieder in Händen des Landesbetriebes Straßen.NRW“, machte Jens Grove deutlich. Wahrscheinlicher sei derzeit eine Trassenführung für den Radschnellweg im Zuge der Vlothoer Straße und eine Weserquerung im Bereich der Eisenbahnbrücken. Verantwortlich dafür sei aber in jedem Fall das Land.