Trinkwassernotstand - Dürre hält an

Keine Gartenbewässerung, Poolbefüllung oder Autowäsche. Bußgelder können verhängt werden.

Löhne. Hüllhorst. Hille. Bad Oeynhausen.

In den zum Wasserbeschaffungsverband (WBV) „Am Wiehen“ gehörenden Kommunen gilt mit sofortiger Wirkung der Trinkwassernotstand. Die ordnungsbehördlichen Verordnungen werden im Laufe des Freitags im ganzen Verbandsgebiet durch die Kommunen erlassen.

Damit sind nicht notwendige Arten der Trinkwassernutzung verboten. Weder dürfen Pools befüllt oder nachgefüllt werden, noch dürfen Rasenflächen/Gärten bewässert, Hofeinfahrten gereinigt oder Autos gewaschen werden. Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeldern geahndet. Mitarbeitende der Ordnungsämter in den Kommunen sind im Verbandsgebiet unterwegs, um die Einhaltung der Vorgaben zu kontrollieren. Die Dauer des Trinkwassernotstandes ist ungewiss. Der Notstand gilt für die Orte Löhne, Bad Oeynhausen, Hüllhorst und für die Ortschaften Hartum, Hille, Holzhausen II, Nord- und Südhemmern in der Gemeinde Hille sowie für die Stadteile Hahlen und Minderheide in der Stadt Minden.

Im Vorfeld hatte der Wasserbeschaffungsverband alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft. „Dazu gehörte zuletzt die Schaltung der Trinkwasserampel auf Rot, aber auch Absprachen mit Großverbrauchern aus Industrie und Landwirtschaft“, erläutert WBV-Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller. Die Lage ist wie in vielen anderen Teilen Deutschlands auch hier vor Ort kritisch: Der Füllstand im Hochbehälter Bergkirchen sinkt rapide, Flusspegel und Grundwasserleiter bieten keine ausreichenden Wasservorräte für diese Spitzenverbrauchstage mehr. Das Wasserwerk in Südhemmern ist an der maximalen Förderkapazität angekommen. Aus den Wetterprognosen für die kommenden Tage lässt sich auch keine Entspannung der Situation ableiten. „Ob das Wetter sich hierbei von heiß und sonnig auf kühl und stark bewölkt dreht, ist dabei unerheblich. Was wir brauchen, ist Regen. Und zwar viel und lange“, so Poggemöller.

Auch bei den Vorlieferanten zeigt sich das gleiche Problem, weshalb die Lieferungen nicht mehr vollständig erfolgen können. „Unser oberstes Ziel ist es, unsere Trinkwasserversorgung aufrecht zu erhalten“, erklärt Poggemöller. „Dazu gehört unbedingt, dass der Hochbehälter in Bergkirchen nicht leerläuft. Genau dieses Szenario wird sich aber verwirklichen, wenn wir jetzt nicht drastische Maßnahmen ergreifen und im Einzelfall auch rechtlich durchsetzen.“ Deshalb muss nun der Trinkwassernotstand ausgerufen und die Wasserverbräuche drastisch gesenkt werden.

Die Trinkwasserampel wurde von Rot auf „Trinkwassernotstand“ geschaltet und kann abgerufen werden über die Internetseiten der Gemeinden Hille und Hüllhorst sowie der Stadtwerke Bad Oeynhausen und Löhne. Der WBV „Am Wiehen“ empfiehlt, regelmäßig auf die Trinkwasserampel zu schauen. Die Ordnungsbehördliche Verordnungen und die darin enthaltenden Regelungen und Verbote finden Sie hier.

Trinkwasserknappheit vermeiden - so geht's