Besserer Service im digitalen Chatbot

Künstliche Intelligenz hilft bei der Datensuche

Der Chatbot der Stadt Bad Oeynhausen bietet ab sofort einen noch besseren Service. Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) fließen nun auch die Informationen der städtischen Internetseite, der Stadtwerke, des Staatsbades und des Kreises Minden-Lübbecke mit in die Anworten ein. Bisher war der Chatbot nur für ausgewählte Anliegen zum Beispiel aus den Bereichen Bürgerbüro und Finanzen gezielt trainiert worden.

„Ich freue mich, dass wir unseren Bürgerinnen und Bürgern mit den neuen Möglichkeiten des Chatbots nun noch mehr entgegenkommen und so das Rathaus zumindest virtuell rund um die Uhr für Fragen aller Art geöffnet haben“, sagte Bürgermeister Lars Bökenkröger zur Freischaltung des neuen Service. Die Bühne für die Freischaltung hat die Firma assono bereitet, die am Dienstag und Mittwoch ein KI-Forum im Kaiserpalais veranstaltet und den Chatbot für die Stadt Bad Oeynhausen gemeinsam mit einem Projektteam aus der Verwaltung entwickelt hat.

„Seit dem Start des Chatbots im Mai vergangenen Jahres gab es bereits rund 7.600 Anfragen über den digitalen Colon Sültemeyer“, erläutert Julia Kleinert aus dem städtischen Projektteam. „Daraus resultieren fast 15.000 Nachrichten mit konkreten Antworten, da oft gleich mehrere Fragen gestellt wurden.“  Auch auf den Fall, dass der digitale Colon eine Frage nicht beantworten, ist die Technik vorbereitet. In solchen Fällen können die Bürgerinnen und Bürger eine konkrete Frage eingeben, die dann als Mail ins Rathaus geht. „So können wir sicherstellen, dass das Anliegen auch tatsächlich im Rathaus geklärt werden kann“, ergänzt Julia Kleinert.

„Anhand der großen Zahl der Anfragen konnten wir feststellen, dass die Ausweitung der Datensuche auf andere Quellen ein wichtiger Schritt ist“, beschreibt Patrick Höwener aus dem städtischen Projektteam das neue Feature des Chatbots. „Wir haben festgestellt, dass die Bürgerinnen und Bürger über unseren digitalen Colon umfassende Informationen aus allen Bereichen der Verwaltung wünschen.“ Das zeige sich zum Beispiel beim Wechsel der Führerscheine, der in den kommenden Jahren verschiedene Jahrgänge betreffen wird. „Hier ist zwar der Kreis als Fahrerlaubnisbehörde zuständig, aber es ist doch ein guter Service, wenn die Bürgerinnen und Bürger die Informationen auch über unseren Chatbot bekommen.“ 

Mit der neuen Datensuche mithilfe künstlicher Intelligenz ist die Arbeit am Chatbot allerdings nicht abgeschlossen. „Anhand der Anfragen werden wir den Chatbot weiter trainieren“, sagt Patrick Höwener und ergänzt: „So können wir den Service immer weiter verbessern.“ Auch wenn die künstliche Intelligenz bei der Suche unterstütze, müsste beim Training für die Antworten auch immer wieder die natürliche Intelligenz korrigierend eingreifen.

Der Chatbot ist ein elementarer Bestandteil der E-Government-Strategie der Stadt Bad Oeynhausen. „Die Menschen sind es mittlerweile gewohnt, viele Dinge online zu erledigen“, unterstreicht Bürgermeister Lars Bökenkröger die Bedeutung der Digitalisierung gerade für die Verwaltung. „Den Menschen muss aber auch bewusst sein, dass wir als Stadt nicht alle Dinge selbst regeln können“, erläutert der Bürgermeister mit Blick auf einige Kern-Dienstleistungen der Kommunen. So sei für einen neuen Personalausweis oder Reisepass derzeit noch der Gang ins Rathaus notwendig. Hier müssten Land und Bund die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Aber auch da gebe es schon Pläne.